Beschreibung
Im Lauf des Mittelalters veränderte sich das Leben in vielfältiger Hinsicht. Es entstanden erstmals wieder Städte, besonders häufig geschah dies im 12. und 13. Jahrhundert. Nach wie vor lebten die weitaus meisten Menschen aber in ländlichen Siedlungen. Durch zahllose Ausgrabungen hat die Archäologie neues Quellenmaterial zur Geschichte einzelner Orte und zum Leben ihrer Bewohner erschlossen.
Adresse
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Benediktinerplatz 5
78467 Konstanz
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag | 10 bis 17 Uhr |
Feiertage | 10 bis 17 Uhr |
Montag | geschlossen |
Eintrittspreise
Regulär | 5 € |
Ermäßigt | 4 € |
Bis einschl. 17 Jahre | frei |
Themenbereiche

Bauern und Städter wohnten sehr unterschiedlich: Die einen lebten auf großzügigen Hofstellen in eingeschossigen Häusern, um die sich diverse Nebengebäude gruppierten, in der Stadt mit ihrem geringen Raumangebot wuchsen die Häuser dagegen zwangsläufig in die Höhe. Der Wunsch nach Repräsentation und Komfort führte zur Entwicklung von Baudetails wie Glasfenstern, holzvertäfelten Stuben und Kachelöfen.

Die lange und reiche Geschichte von Konstanz beginnt vor etwa 5.000 Jahren mit Pfahlbauten in der Jungsteinzeit und setzt sich dann ohne Unterbrechung fort: vom keltischen Oppidum über eine römische Siedlung und ein Kastell bis zum Bischofsitz im Mittelalter. Seine Bedeutung war durch die verkehrsgünstige Lage vorgegeben: zum einen wegen der durch Bodensee und Rhein gebildeten Wasserstraße und zum anderen wegen des Rheinübergangs in Richtung der Alpenpässe.

Der hohe Grundwasserstand in Teilen der Stadt führt dazu, dass sich Leder und Holz ausgezeichnet erhalten. So bekommen wir nicht nur Kenntnisse über die Bauweise der Häuser, deren Fundamente auf Pfählen ruhen können, sondern auch Einblicke in die zeitgenössische Schuhmode.

Die Entsorgung von Fäkalien und Müll war in den mittelalterlichen Städten ein wichtiges Thema. Latrinen, tiefe Gruben im Hinterhof mit einem Häuschen darüber, dienten als Plumpsklo und als Abfalleimer. Die darin gefundenen Gegenstände, aber auch Tierknochen und Pflanzenreste, werfen ein Schlaglicht auf Haushaltsinventare und Ernährung.