Leier vom Trossingen in der Vitrine im Vordergrund sowie weitere Beigaben des Grabes in der Vitrine im Hintergrund.

Frühmittelalter Dauerausstellung

Beschreibung

Holz erhält sich nur unter speziellen Bedingungen. Besonders günstige Voraussetzungen für eine dauernd feuchte Umgebung ohne Sauerstoff bietet der Tonboden auf der Schwäbischen Alb. In einem solchen Boden liegt auch der frühmittelalterliche Friedhof von Trossingen. Er wurde bereits 1876 entdeckt und dort immer wieder gut erhaltenes Holz gefunden.

Der Sensationsfund mit dem »Sängergrab von Trossingen« kam aber bei einer Rettungsgrabung im Winter 2001/2002 zu Tage. Grab 58 gibt sich mit Waffen, Reitzubehör, Bett, Tisch und Stuhl und nicht zuletzt der Leier als Bestattung eines Gefolgschaftsherrn zu erkennen. Mithilfe der Dendrochronologie konnte man sogar auf das Jahr genau den Zeitpunkt der Bestattung bestimmen: es war im Spätsommer des Jahres 580 n. Chr. Ein halbes Jahrhundert älter war das Grab 168 von Neudingen. Der hier bestatteten Dame wurden ebenfalls Bett und Stuhl, aber auch der Unterbau eines Webrahmens mitgegeben.

Adresse
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Benediktinerplatz 5
78467 Konstanz
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Feiertage 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen
Eintrittspreise
Regulär 6 €
Ermäßigt 5 €
Bis einschl. 17 Jahre frei

Themenbereiche

Speer mit hölzernem Schaft und darunter Reste der Spartha aus dem Grab 58 von Trossingen.
Zum ersten Mal konnte die Länge einer Reiterlanze mit einer eine Länge von 3,60 bestimmt werden.  
Schautafel mit den Verzierungen auf der Leier von Trossingen von beiden Seiten. Am Rand ausziebare Schubfächer mit Bildern von ähnlichen Ziermustern aus anderen Kontexten.
Die Vorbilder für das Bildmotiv der Kriegerszene auf der Leier liegen im spätantiken Mittelmeerraum, Entsprechungen gibt es aber auch im skandinavischen Norden. 
Vitrine im Raum 302 mit der Leier von Trossingen im Vordergurnd und der Ausstattung aus Grab 168 von Neudingen im Hintergrund.
In Neudingen – nur wenige Kilometer von Trossingen entfernt – gab es eine ähnlich gute Holzerhaltung. Für die standesgemäßen Tätigkeiten wurden der vornehmen Dame aus Grab 168 Webrahmen und Backtrog mitgegeben. 

Objekte in der Ausstellung

um 580 n. Chr.
Trossingen, Lkr. Tuttlingen
um 580 n. Chr.
Trossingen, Lkr. Tuttlingen
um 580 n. Chr.
Trossingen, Lkr. Tuttlingen
um 580 n. Chr.
Trossingen, Lkr. Tuttlingen
580 n. Chr.
Trossingen, Lkr. Tuttlingen
um 580 n. Chr.
Trossingen, Lkr. Tuttlingen
2. Hälfte 5. Jh. n. Chr.
Leonberg, Lkr. Böblingen
um 600 n. Chr.
Hessigheim, Lkr. Ludwigsburg
2. Hälfte 5. Jh. n. Chr.
Leonberg, Lkr. Böblingen
um 560 n. Chr.
Trossingen, Lkr. Tuttlingen
Highlight
520–550 n. Chr.
Donaueschingen, Schwarwald-Baar-Kreis