Adresse
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Benediktinerplatz 5
78467 Konstanz
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Feiertage 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen
Eintrittspreise
Regulär 6 €
Ermäßigt 5 €
Bis einschl. 17 Jahre frei

Historische Spiele für ukrainische und andere Kinder im ALM Pressemitteilung

ALM nimmt am Förderprojekt „Sonnenstunden“ teil

Das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg hat sich erfolgreich um eine Teilnahme am Förderprojekt „Sonnenstunden“ beworben und bietet nun mit sechs Spielemodulen im September und Oktober eine Plattform, auf der geflüchtete Kinder aus der Ukraine zum Spielen mit einheimischen Kindern zusammenkommen und auch ihre Sprachkenntnisse ausbauen können. Begleitet werden die 120-minütigen Veranstaltungen jeweils von einer Museumspädagogin und einer ukrainischen Dolmetscherin. Das kostenfreie Angebot richtet sich an Kinder zwischen 6 und 10 Jahren. Start ist bereits am nächsten Dienstag, 20.09.

Kinder spielen heute häufig am Smartphone oder Tablet und kennen klassische Spiele, wie sie bereits vor hunderten von Jahren gespielt wurden gar nicht mehr. Nach einem Gang durch die Dauerausstellung lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechende Fundstücke aus der Zeit der Römer und aus dem Mittelalter kennen. Sie werden staunen, wie vertraut ihnen viele der jahrhundertealten Spiele sind.

Viele Spielzeuge spiegeln damals wie heute den Alltag der Erwachsenen wider. Gerade die römischen und mittelalterlichen Brettspiele sind Vorläufer vieler Brettspiele, die noch heute gespielt werden: Mühle, Backgammon und Schach genauso wie die ganze Palette unserer Würfelspiele. Aber beim Anschauen bleibt es nicht! Es wird auch gemeinsam gespielt! Murmel-, Kreisel und Glücks- und Wurfspiele erklären sich meist ohne viel Worte und können trotz Sprachbarrieren gemeinsam gespielt werden.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung bis zum 19.09.2022 unter Telefon 07531 980443 oder an muspaed@remove-this.konstanz.alm-bw.de

Mit dem Programm „Sonnenstunden“ fördert die Kulturstiftung der Länder mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen sind. Sonnenstunden ist eine Initiative der Kulturstiftung der Länder, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, dem Ministerium für Kunst und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen, der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur in Sachsen-Anhalt und privaten Spendern.

 

Die Sonnenstunden-Module des ALM im Überblick

 

Modul 1

20.9.22 15.00-17.00 Uhr

Ludus romanus und andere römische Spiele

Das Leben der Kinder in der Römerzeit unterschied sich deutlich von unserer Zeit. Wie die Kindheit ausfiel, hing vor allem von der sozialen Stellung ab, also ob man als Sklavenkind oder Kind eines römischen Gutsbesitzers geboren wurde. Julius und Julia, die Kinder aus unserer römischen Villa hatten es da schon richtig gut erwischt, sie wurden von Privatlehrern unterrichtet und hatten Zeit zum Spielen. Sie spielten mit Puppen und Tierfiguren, Murmeln und Würfeln. Sehr beliebt war die Rundmühle. Die Kinder erfahren wie man seine/n Gegenspieler/in schlägt und können ein selbst gefertigtes Holzspielbrett mit nach Hause nehmen.

 

Modul 2 - 27.9.22, 15.00-17.00 Uhr

Steine und Fantasie – historische Spiele für drinnen und draußen

Heute könnte man meinen, dass Spiele nur noch auf dem Handy oder Tablett funktionieren. Aber eigentlich braucht es zum Spielen nur ein paar Steine und ein bisschen Fantasie. Das war früher auch nicht anders. Es gibt ein berühmtes Gemälde des holländischen Malers Pieter Breughel, auf dem ganz viele solcher Spiele zu entdecken sind.

Wir gehen heute in den Museumsgarten und versuchen möglichst viele Murmeln in einem Erdloch zu versenken oder mit Nüssen in die enge Mündung einer Amphore zu treffen. Und wer möchte mal versuchen, einen Kreisel mit einer Peitsche anzutreiben? Bei schlechtem Wetter kriegen wir das auch im Museum hin.

 

Modul 3 - 4.10.22, 15.00-17.00 Uhr

Backgammon, Tric Track? Noch nie gehört!

Die Römer nannten dieses Spiel „Ludus duodecim scriptorum“, dahinter verbirgt sich nichts anderes als unser heutiges Backgammon. Dieses eigentlich römische Spiel kam über die Araber im Mittelalter nach Europa. Es wurde wie das Schachspiel zunächst nur von den Adeligen und Reichen gespielt. Die Ärmeren lernten aber schnell, dass man keine kostbaren Spielbretter braucht. Einfache Ritzlinien in einem Brett taten es auch, noch ein paar Steinchen oder Scherben dazu, und schon war das Spiel fertig. Wir basteln uns das Spiel aus Pappe und Papierstreifen und finden heraus, warum es den Menschen damals so viel Spaß machte.

 

Modul 4 - 11.10.22, 15.00-17.00 Uhr

Würfel – auf die Augen kommt es an

Was wäre eine Spielesammlung ohne Würfel? Die Hälfte der Spiele würde nicht funktionieren! Seit der Römerzeit hat sich der Würfel kaum verändert. Damals, im Mittelalter und auch heute ergeben die gegenüberliegenden Seiten immer zusammen die Zahl Sieben. Heute sind Würfel aus Kunststoff -bei den Römern und im Mittelalter wurden sie aus Rinderknochen hergestellt. Heute könnt ihr selbst ausprobieren wie das geht. Wer besonders geschickt ist, wird es sogar schaffen, die Augen mit einem Fidelbohrer in die Knochenwürfel bohren. Echte Knochenwürfel – das hat garantiert niemand …

 

Modul 5 - 18.10.22, 15.00-17.00 Uhr

Zweisprachiges Memory in Wort und Bild

Nach so vielen gemeinsamen Spielen wollen wir mal sehen, was ihr alles behalten habt. In einem großen Memoryspiel testen wir, wer das beste Gedächtnis hat. Bei unserem eigens für euch gefertigten Memory müssen nicht nur die richtigen Bilder zusammengebracht, sondern auch die deutsche und ukrainische Übersetzung des Bildes erinnert werden. Sieger ist, wer sich Bilder und Wörter merken kann!

 

Modul 6 | Abschluss, 25.10.22 15.00-17. 00

Backgammon – das ganz große Brett

Fünfmal haben wir zusammengespielt, das muss gefeiert werden. Wir spielen nochmal alle Lieblingsspiele, trinken Saft und essen zusammen Kuchen. Und dann machen wir uns an das ganz große Brett. Jeder baut sich ein zusammenklappbares Backgammon Spielbrett aus Holz, das mit Brennstäben verziert ist und die Spielsteine sollen auch besonders schön werden.