
Objektdaten
- Inventarnummer
- 1980-0118-0130-0001
- Fundtyp
- Kragenrandschüssel Gose 303
- Datierung
- um 100 n. Chr.
- Epoche
- Frühe Kaiserzeit, Mittlere Kaiserzeit
- Fundort
- Heidenheim an der Brenz, Lkr. Heidenheim
- Standort
- Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
- Herstellungstechnik
- Drehscheibe
- Größe
- 9 cm × 21.5 cm
- Gewicht
- 604.48 g
- Material
- Terra nigra
- Inschrift
- [ADORAT TVVM NVME]N ERUCINA, HIC, AMARANTHUS NAUFRAGIU FE[LICITER EREPTVS]
- Übersetzung der Inschrift
- Es betet an dein göttliches Wirken, Erycina, hier, Amaranthus, nachdem er dem Schiffbruch glücklich entronnen ist.
Beschreibung
Rettung aus Seenot Der Schiffbrüchige Amaranthus sah sich durch die sizilianische Göttin Erycina gerettet. Nach seiner glücklichen Ankunft an seinem Reiseziel in Aquileia/Heidenheim an der Brenz weihte er seiner Retterin diese Schüssel voll mit Opfergaben.
Da Erycina eine lokale Gottheit auf Sizilien war, ist davon auszugehen, dass Amaranthus von der Insel stammte und er vielleicht als Händler nach Raetien kam. Die wahrscheinlich in seiner Heimat produzierte Terra Nigra-Schüssel könnte zu seinen Handelswaren gehört haben.
Das Gefäß wurde 1980 bei den Ausgrabungen des Badegebäudes in Heidenheim gefunden. Die Auswertung der Befunde hat ergeben, dass sie zwischen der Errichtung des Kastells 90 n. Chr. und dem Bau des Bades um 100 n. Chr. in den Boden gelangte.