Objektdaten
- Inventarnummer
- 1973-0038-5151-0029
- Fundtyp
- Buckelscheibe, Typ Stollhof
- Datierung
- 3910 v. Chr.
- Epoche
- Jungneolithikum
- Fundort
- Gaienhofen, LKr. Konstanz
- Standort
- Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
- Größe
- 11.5 cm × 0.15 cm
- Gewicht
- 554.4 g
- Material
- Kupfer
Beschreibung
Die Kupferscheibe aus der Pfahlbausiedlung Hornstaad-Hörnle gehört zu den ältesten Metallfunden Mitteleuropas. Die ursprüngliche goldglänzende Scheibe wurde wohl als Schmuckstück oder Amulett getragen. Dazu dienten zwei Löcher am oberen Rand, von denen eines ausgebrochen ist. Zwei kleine Buckel zieren das Zentrum der Scheibe. Ein dritter ist durch die Beschädigung in der Mitte nur noch im Ansatz zu erkennen.
Die Scheibe ist älter als das Kupfer verarbeitende Handwerk nördlich der Alpen. Sie kann also nur importiert worden sein. Ihre Herkunft ist nicht vollends geklärt. Metallanalysen deuten auf die Lessinischen Alpen in Italien hin, allerdings kämen auch Vorkommen aus den Karpaten infrage. Aus dem östlichen Mitteleuropa sind ähnliche Buckelscheiben aus Gold bekannt, die vielleicht imitiert wurden.
Die Kupferscheibe ist ein Beleg für weitreichende Kontakte in der Jungsteinzeit. Wahrscheinlich wurde sie als hochwertiges Prestigegut von einer einflussreichen und gut vernetzten Person getragen.