Objektdaten
- Inventarnummer
- 1973-0038-9009-0001
- Fundtyp
- Pechklumpen
- Datierung
- 3900 v. Chr.
- Epoche
- Jungneolithikum
- Fundort
- Gaienhofen, LKr. Konstanz
- Standort
- Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
- Größe
- 3 cm × 1.3 cm
- Gewicht
- 0.8 g
- Material
- Birkenpech
Beschreibung
Auf diesen kleinen Pechklumpen sind Zahnabdrücke erkennbar. Die Gründe für das Kauen von Birkenpech sind vielfältig: womöglich hielt Kauen das Material weich, um es als Klebstoff oder Dichtungsmittel zu verwenden, oder man benutzte es aus medizinischen Gründen, denn Birkenpech hat antibakterielle Eigenschaften, wirkt beim Kauen wie ein leichtes Betäubungsmittel und ist somit gut geeignet gegen Zahnweh.
Aus experimentalarchäologischen Versuchen wird von einem teerigen Geschmack mit Rauchfleischaroma berichtet.
Kaugummis aus Birkenpech sind aus verschiedenen Pfahlbausiedlungen bekannt. Nach der Analyse der Zahnabdrücke wurde dieses Pechklümpchen von jüngeren Erwachsenen gekaut.
Mit über 100 Exemplaren ist es die bisher größte Menge dieser Art, die an einem Ort gefunden wurde. Ausgegraben wurden sie in der Pfahlbausiedlung Hornstaad-Hörnle.