Objektdaten
- fundtyp
- Pechklumpen
- datierung
- 3917 - 3909 v. Chr.
- epoche
- Neolithikum
- Material
- Birkenpech
- Größe
- 1.5 cm
- fundort
- Gaienhofen, Konstanz
- museum
- Archäologisches Landesmuseum Konstanz
Beschreibung
Kaugummis aus Birkenpech Kaugummis aus Birkenpech sind aus verschiedenen Pfahlbausiedlungen bekannt. Die vorliegenden Objekte stammen aus der Siedlung Hornstaad am Bodensee. An den kleinen Pechklumpen wurden Zahnabdrücke nachgewiesen. Nach der Analyse der Zahnabdrücke wurden die Pechklümpchen in Hornstaad überwiegend von jüngeren Erwachsenen gekaut. Die Gründe für das kauen sind vielfältig. Entweder wurden sie zur späteren Weiterverwendung als Klebstoff und Dichtungsmittel durch kauen weichgehalten oder auch aus therapeutischen Gründen gekaut. Das Birkenpech gilt als antibakteriell ebenso wird ihm eine heilende Wirkung nachgesagt. Durch ätherische Öle iwirkt es aber auch leicht berauschend bzw. beruhigend. Daher könnte es auch sein dass man die Klumpen aus diesem Grund kaute. Experimentalarchäologische Versuche bestätigen die Wirkung so wie den Geschmack. Er wird als teerig mit Rauchfleischaroma umschrieben. Birkenpech entsteht als eine schwarze, teerartige Klebemasse mit Hilfe der trockenen Destillation aus Birkenrinde unter Luftabschluss bei ca. 400°C.
Weiterführend
Links
- Dauerausstellung
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